Gesundheitsthemen - Wissenswertes über Zecken

Die Zecke fällt nicht von Bäumen, sondern lebt am Boden auf der niedrigen Vegetation. Dort lauert sie auf ein vorbeikommendes Tier oder einen Menschen. Geht der Wirt an der lauernden Zecke vorbei, lässt sie sich von der Pflanze abstreifen und klammert sich an. Das Risiko, eine Zecke abzustreifen, ist im Winter wesentlich kleiner als zwischen März und Oktober.

Zecken leben am Boden oder auf der niedrigen Vegetation. Bleiben Sie daher im Freien auf den Wegen. Meiden Sie Gebüsche, Dickicht und hohes Gras. 

Lyme-Borreliose

Die Lyme-Borreliose ist eine durch Spirochäten, das sind Bakterien der Gattung Borrelia, verursachte Infektionskrankheit. Diese Borrelien befinden sich im Darm der Zecke und können nach einer etwa 24 Stunden (6-48 Stunden) dauernden Blutmahlzeit einer anhaftenden Zecke auf das Wirtstier/den Menschen übertragen werden.

Die Lyme-Borreliose ist die häufigste durch Ixodes ricinus-Zecken übertragene Infektionskrankheit auf der nördlichen Hemisphäre. Sie wird in Mitteleuropa und in den skandinavischen Ländern besonders häufig beobachtet. Ab ca. sieben Grad Celsius Bodentemperatur wird Ixodes ricinus aktiv. Circa drei Prozent der von Ixodes ricinus-Zecken gestochenen Personen erkranken an Lyme-Borreliose.

Symptome

Symptome der Lyme-Borreliose zeigen sich an Haut, Nervensystem, Gelenken, Herz und Augen.

Erythema migrans (Wanderröte) ist die häufigste Krankheitserscheinung der Lyme-Borreliose (> 80 Prozent aller Fälle). Das Erythema migrans entwickelt sich frühestens 2-3 Tage nach dem Zeckenstich um die Zeckenstichstelle als sich vergrößernder roter oder blauroter Fleck mit oder ohne spätere zentrale Aufhellung. Der äußere Rand ist deutlich abgesetzt, oft intensiver gefärbt und nicht merklich erhaben. Ab einem Durchmesser von mindestens fünf Zentimeter wird die Diagnose vom erfahrenen Arzt klinisch gestellt. Falls der Durchmesser kleiner ist, sind für die Diagnose ein gesicherter Zeckenstich, ein mindestens zwei Tage verzögertes Auftreten des Erythems nach dem Zeckenstich und ein größer werdendes Erythem an der Zeckenstich-Stelle erforderlich.

Begleiterscheinungen: lokaler Juckreiz/Brennen bei 38 Prozent, Müdigkeit bei 19 Prozent, Kopfschmerzen bei 14 Prozent, Gelenksschmerzen bei 11 Prozent und Muskelschmerzen bei 6 Prozent.

Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), auch Zecken-Enzephalitis genannt, wird durch das FSME-Virus, das sich im Speichel mancher Zecken befindet, ausgelöst. Die Zecke überträgt die Viren sofort nach erfolgtem Stich. Das FSME-Virus vermehrt sich in menschlichen Nervenzellen. Die Erkrankung ist meldepflichtig und verläuft im typischen Fall in zwei Phasen.

Symptome

In der ersten Phase treten rund sieben Tage bis zwei Wochen nach dem Zeckenstich grippeartige Beschwerden wie Kopfschmerzen, Fieber, Müdigkeit oder Gelenkbeschwerden auf. Diese Symptome ) verschwinden nach wenigen Tagen, und an einen Zusammenhang mit einem Zeckenstich wird nur selten gedacht. Für die meisten Patienten ist damit die Krankheit vorüber und sie sind wahrscheinlich lebenslänglich immun gegen FSME-Viren.

Bei etwa fünf bis 15 Prozent der Patienten kommt es nach einem beschwerdefreien Intervall zu einer zweiten Krankheitsphase mit Befall des zentralen Nervensystems. Die Symptome dieser Hirnhaut- oder Hirnentzündung sind starke Kopfschmerzen, Lichtscheue, Schwindel, Konzentrationsstörungen, Sprechstörungen, sowie Gehstörungen. Diese Krankheitszeichen können Wochen bis Monate andauern. Bei schweren Verläufen können Lähmungen der Arme, Beine oder der Gesichtsnerven auftreten und zu bleibenden Behinderungen führen. Etwa ein Prozent der Patienten mit neurologischen Symptomen stirbt an FSME. Bei Kindern verläuft die Krankheit in den meisten Fällen mild, das heißt ohne schwere oder bleibende Schädigungen.

Prävention

Vor der Infektion mit FSME schützt eine Impfung. Gegen die Krankheit gibt es keine spezifische Therapie, die Behandlung zielt auf eine Linderung der Symptome ab.

So schützen Sie sich vor Zeckenstichen

Einen absoluten Schutz vor Zeckenstichen gibt es nicht. Bei Aufenthalt im hohen Gras, Gebüsch oder Unterholz, bietet das Tragen geschlossener Kleidung (feste Schuhe, lange Hosen, lange Ärmel) einen gewissen Schutz. Dadurch wird es einer Zecke erschwert, eine geeignete Hautstelle für eine Blutmahlzeit zu finden. Werden die Hosenbeine zudem in die Socken gesteckt, ist die Zecke gezwungen, auf der Kleidung nach oben zu laufen, was ihre Auffindung erleichtert. Hosen und Socken sollten eine helle Farbe haben, damit die dunklen Zecken besser erkannt werden. Eine Kopfbedeckung ist bei Kindern empfehlenswert.

Ergänzen Sie gegebenenfalls die Wander- bzw. Ausflugsapotheke mit einer spitz-zulaufenden, stabilen Pinzette um anhaftende Zecken gleich entfernen zu können.

Zecken richtig entfernen

Zecke mit spitz-zulaufender Pinzette ganz vorne hautnah beim Stechapparat fassen und mit möglichst gleichmäßigem Zug herausziehen. In der Haut verbleibende Reste werden als Fremdkörper von der Haut selbst herausgearbeitet.

Treten mehrere Tage oder Wochen nach der Zeckenentfernung Krankheitszeichen wie eine sich vergrößernde Hautrötung, Fieber, Kopf- oder Gelenkschmerzen auf, ist ein Arztbesuch nötig.